Freitag, 2. Oktober 2009

Wolfgang Eggert im Interview zum Lissabon-Vertrag

Wolfgang Eggert im Interview mit Infokriegernews.de Um Verbreitung wird ausdrücklich gebeten!

Wolfgang Eggert ist Journalist und Historiker. Er verfasste acht Bücher, die das schmutzige Wirken von Geheimdiensten und Okkultnetzwerken thematisieren. “Wer wissen will, wie sich extremer Fundamentalismus mit der laufenden US-Politik überschneidet, sollte dieses Buch lesen”, schreibt Emmypreisträger Saul Landau, Professor an der California State Polytechnic University über Eggerts jüngstes Werk “Erst Manhattan, dann Berlin”.



Infokriegernews.de:
Hallo Wolfgang, bei unserem Gespräch war deutlich herauszuhören, dass du ein Verfechter der unabhängigen Nationalstaaten bist. Was ist der Grund für diese Haltung?


Wolfgang Eggert:
Es sind die Staaten, welche die Völker zu etwas „Besonderem“ gemacht haben. Es sind die Staaten, welche die Eigenheiten der Kulturen geformt, gesichert und vorangetragen haben. Es sind die Staaten, welche den Wirtschaftshandelnden im Großen wie im Kleinen durch Schutzmaßnahmen Sicherheit gegeben haben. Völker ohne Staat lösen sich irgendwann auf – wenn das im großen Stil passiert, kommt es zu einer Monokultur. Damit kann ich wenig anfangen.

Im Gegensatz zu den neoliberalen Globalisierern, den multinationalen Unternehmen, die kein zu Hause haben, und uns das ebenfalls angedeihen lassen wollen, damit sie leichter überall einbrechen können. Die Heuschrecken, die nicht aufbauen sondern spekulieren. Die Märkte lieben und Menschen verachten. Und die nicht in langfristigen Kategorien denken wollen oder können. Diese Kabale soll der Sachwalter des neoliberalen Überstaats von morgen sein. Ein Albtraum.


Infokriegernews.de: Wie siehst du die Entwicklung von Europa in diesem Zusammenhang und welche Gefahren stecken in dieser Entwicklung?


Wolfgang Eggert: Brüssel will den Einheitsstaat, mit einem Einheitsvolk, und einer zentralen Einheitsgesetzgebung, die den Interessen der großen Wirtschaft, den Multis, dient. Das Motto heisst „EinVolk ein Reich ein Führer“. Dabei geht all das baden, was sich nicht im Sinne der Neoliberalen verzinst. Kultur, Nestwärme, Vielfalt, gemeinnützige Staatseinrichtungen.

Es geht nicht mehr um „Werte“ sondern nurmehr um „Profit“.

Schau Dir die Metropolen Europas an, und Du siehst, wie weit es die Globalisierer bereits gebracht haben. Egal ob Wien, London, Paris, Berlin. Überall der gleiche Melting Pot, das gleiche Stadtbild, die gleiche Skyline, die gleichen gehetzten Menschen, die gleichen Vermallung, die gleichen Kaufhausketten.

Bleiben wir beim letzten Beispiel: Ich wohne in München auf einer Straße, in der auf 300 Metern fünf turnhallengrosse Supermärkte stehen; einmal – das ist der größte Witz – steht ein Lidl direkt neben Aldi. Die gesamte Einkaufskultur in der Umgebung ist natürlich platt. Da braucht sich kein kleiner Laden dazwischen zu wagen, der hätte mit seinen Preisen gar keine Chance. Mit Ausnahme von diesen gesichtslosen Geschäften: ein Getränkemarkt, ein Sonnenbankbetreiber und ein CallShop. Das wars. Die Straße ist nun ausgestorben. Da spielt sich null Erlebnis, null Kommunikation ab. Innerhalb der Läden sicher auch nicht. Im CallShop verstehen sich die Leute schon untereinander nicht. Auf der Sonnenbank will man nicht gesehen werden. Und in den Supermärkten ist es mit dem ganzen Neonlicht derart fad, da will man nur schnell wieder raus. Dieser abartige Verdrängungs-, Rationalisierungs- und Erkaltungsprozess, der sich hier im Kleinen abspielt, passiert auch in der Spitze der Wirtschaft. In der Kultur. In der Gesellschaft. Auf allen Ebenen unseres Lebens.


Infokriegernews.de:
Am 02.10.09 stimmen die Iren abermals über den Lissabonvertrag welcher ja faktisch die EU-Verfassung repräsentiert ab. Welches Ergebnis erwartest du und wie geht es deiner Meinung nach weiter?


Wolfgang Eggert:
Ich fürchte, dass die Iren mit Ja stimmen. Sie waren schon beim letzten Wahldurchgang einer einseitigen Beeinflussung von Oben ausgestzt. Praktisch alle Parteien, Verbände und Medien und jede Menge Spin Docters riefen, ferngelenkt durch Brüssel, die Menschen zu diesem Selbstmord auf. Einzig die Kirche und die Sinn Fein waren dagegen, aber das hätte nicht zum Nein gereicht. Wäre da nicht Declan Ganley gewesen, der Milliardär im Waffengeschäft, der auf einmal unheimlich viel Geld für eine solche Kampagne freimachte und die Straßen eroberte. Die Eurokraten, die sonst wie alle Elitenvertreter nichts von Einflussnahmen der Geheimdienste wissen wollen (weil sie oft genug selbst ausführender Teil davon sind), zeterten, dass Ganley seine Mittel von der CIA erhalten habe. Es spricht einiges dafür, dass dem tatsächlich so war. Die Bush-Administration betrachtete einen europäischen Megastaat a la Lissabon als zu starke geopolitische Konkurrenz und tat viel dafür, das Kind im Bade zu ertränken. Leider hat die neue US-Regierung unter Obama andere Ansichten und Prioritäten, wodurch die Finanzmittel des Pentagon Richtung Irland nun nichtmehr so reich sprudeln sollen. Ganley – so schreiben die Medien - hat seinen Kampf inzwischen aufgegeben. Und auch die katholischen Bischöfe haben ihre Hand zum Europagruß erhoben. So denke ich, dass die Iren einknicken.

Leider ist viel zu wenig bekannt, was Lissabon für uns alle bedeutet: Noch weniger nationale Mitbestimmung. Haarsträubende Sicherheitsgesetze, die bis zur erlaubten Tötung von Demonstranten führen. Abschaffung der Gewaltenteilung an zentralsten Entscheiungsstellen. Als EU-Präsident ein hochumstrittener Irakkriegs-Premier Tony Blair, dessen Land nichtmals den Euro als Währung hat. Dazu passend erweiterte Interventionsgesetze, die künftigen Angriffskriegen der EU-Staaten auch ohne UN-Mandat entgegenkommen. Weitere Absenkungen der Löhne und Beschäftigungrechte durch Einführung des “Herkunftsprinzip” auf dem Arbeitsmarkt. Und und und.


Infokriegernews.de:
Du thematisierst in deinen Büchern häufig ein Wirken von Netzwerken die eine Agenda verfolgen. Siehst du hier einen direkten Zusammenhang mit der Schaffung des „Superstaates Europa“ und wie könnte dieser den Zielen jener „Elite“ dienen?


Wolfgang Eggert:
Ich beschäftige mich seit langem mit dem Treiben von messianistischen Netzwerken. Das sind Strukturen, die in der Form von Logen, Sekten und Think-Tanks, versuchen, die großen Entscheidungen der Tagespolitik nach den Vorgaben der biblischen Prophetie auszurichten. Auf den ersten Blick klingt das phantastisch und größenwahnsinnig. Wenn man sich aber anschaut, wie perfekt das Power-Lobbying dieser Gruppen gestrickt ist, dann bekommt man es irgendwann wirklich mit der Angst zu tun.

Die jüdische Sekte Chabad-Lubawitsch, die Teil dieser Kabale ist, wird vom deutschen Nachrichtenmagazin FOCUS 100 Millionen Dollar schwer geschätzt. Und das ist, Achtung, das lediglich jährliche Budget dieser Gruppe. Das gleiche Blatt nannte den letzten Führer des Kults, Rabbi Schneerson, „den heimlichen Regenten Israels… Kein jüdischer Staatsmann, gleich ob Mitglied des Likud oder der Arbeiterpartei kam bei einer USA-Reise um eine Privataudienz herum“. Chabad-Pressesekretär Moishe Krinsky brüstet sich öffentlich: „Der Rebbe war an jedem Prozess in Israel beteiligt.“ Israels Staatschef Benjamin Netanjahu, der heute auf einen Angriffskrieg gegen den Iran hinarbeitet, lässt sich bei wichtigen Weltereignissen von sektiererischen Apokalyptikern briefen.

All das wäre kein zu großes Problem, wenn der Zionstaat eine beschränktere Aussenwirkung hätte. Leider aber prägt Tel Aviv über seine starke Lobby und seinen Geheimdienst die mediale, finanzielle und politische Kultur der USA. Und die USA wiederum bestimmen über die NATO und ein Heer von Vorfeld-Organisationen wie die Amerika-Brücke viele Ereignisse bei uns in Europa. Nicht wenige französische Beobachter nennen Sarkozys Karriere „made in USA“. Auch Tony Blair ist ein überzeugter Transatlantiker.

Und beide sind sie Mitglieder in nominell christlichen Freimaurerbünden, die ihrerseits sich zur Aufgabe stellen, das Gesicht der Politik nach biblischer Zukunftsschau auszugestalten. In der Bibel finden sich etliche Textstellen, die von diesen Kreisen als Beschreibung des kommenden Europa interpretiert werden. In der Offenbarung des Johannes etwa lesen wir:

Und es erschien ein großes Zeichen im Himmel: ein Weib, mit der Sonne bekleidet, und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone mit zwölf goldenen Sternen. Und sie war schwanger und schrie in Kindesnöten und hatte große Qual zur Geburt. Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel, und siehe, ein großer, roter Drache, der hatte sieben Häupter und zehn Hörner und auf seinen Häuptern sieben Kronen… Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt.

Exegeten identifizieren die Frau nun mit Europa und den Ort der sieben Berge, auf denen sie sitzt, als Lissabon, „die Sieben-Hügel-Stadt“. Das mag dem einen oder anderen weit hergeholt erscheinen, aber es ist nicht meine Interpretation sondern die eines mystischen Establishments, das nicht beleuchtet wird aber nichtsdestoweniger sehr existent und werktätig ist.


Infokriegernews.de:
Wie hast du diese „Elite“ entdeckt und gibt es hier eine entsprechende Quellenlage?


Wolfgang Eggert:
Es waren Forschungen über die Hintergründe des ersten und zweiten Weltkriegs sowie des europäischen Totalitarismus, die mich irgendwann zu dem Thema hingeführt haben. Ich habe einmal vor vielen Jahren eine Top-Ten-Liste der wichtigsten Wahlkampffinanziers der Nazis zuammengestellt. Als dabei herauskam, dass die ersten sieben vorderen Plätze von Amerikanern, Engländern, Italienern und Russen eingenommen waren, war mein Interesse erwacht. So kam ich peu a peu dem Wirken von Wirtschaftslobbys auf die Spur, ebenso wie den Machinationen von Geheimdiensten. Am Schluss der Erkenntniskette standen die genannten Endzeitsekten, die ähnlich wie staatliche Geheimdienste organisiert sind. In diesen Logen und Männerbünden meinen viele, das Alpha und das Omega zum Verständnis unserer neueren Geschichte gefunden zu haben. Und sie haben damit wahrscheinlich gar nicht so unrecht.

Leider war die Quellenlage zur Beweisführung bislang schlecht. Zuviel blieb Spekultion. Ich habe mir einige Mühe gegeben, die Spreu vom Weizen zu trennen und darüber hinaus internationale Literatur zu erschließen. Viele Insider haben mehr geredet, als ihren Strippenziehern und Brötchengebern lieb sein kann. Da gibt es einen reichen Fundus, den ich meiner Leserschaft gern zur Verfügung stelle.


Infokriegernews.de:
Welches deiner Bücher würdest du als „must have“ bezeichnen?


Wolfgang Eggert:
Must have ist “erst manhattan, dann berlin”.

http://chronos-medien.de/programm_iframe.html#10


Infokriegernews.de:
Vielen Dank für das Interview, möchtest du den Lesern noch etwas mitteilen?


Wolfgang Eggert:
Ich möchte noch gerne auf meine Petition “www.apocalypse-no.net” hinweisen. Auch dir vielen Dank für das Interview.

NACHTRAG! Ich nehme in dem Zusammenhang übrigens jede Wette an, daß der nächste Provokationsanschlag wieder auf Rechnung derer geht, die schon 9/11 auf dem Gewissen haben. Der langjährige italienische Premier und Präsident Francesco Cossiga sagte öffentlich, dass es in Geheimdienstkreisen ein offenes Geheimnis sei, dass die Operation vom 11. September „von der amerikanischen CIA und dem Mossad mit Hilfe der zionistischen Welt geplant und durchgeführt wurde.“ Cossiga sprach diese Worte vor zwei Jahren in einem Interview mit der wichtigsten italienischen Zeitung Corriere della Sera. Kein ausländisches Mainstreammedium hat diese Knallermeldung gespiegelt. Auch die Scheinenthüller von Junge Freiheit bis Junge Welt haben beredt geschwiegen. Infowar waren die einzigen, die die Nachricht brachten. Soviel zur Berechtigung des Begriffs Infokrieg.







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