Donnerstag, 20. August 2009

Überraschung oder Kalkül?

Wir befinden uns kurz vor den Wahlen in Afghanistan. In dem Land, das dank den USA und ihrer unbewiesenen und unhaltbaren Behauptungen angegriffen und besetzt wurde, um das Opfer us-amerikanischer Interessen zu werden. Interessen, die sich weder am Wohl der Bürger Afghanistans orientieren, noch irgendetwas anderes darstellen als geo-politische Schachzüge auf dem Spielfeld der Welt. Einem Schachfeld auf denen Menschen wie Bauern geopfert werden, um ein Spiel zu gewinnen, das für den Großteil der Menschheit nur zum Verlust führen kann.

Die Anschläge der Aufständischen nehmen zu, so kurz vor der Wahl des Präsidenten, der in Wahrheit nicht mehr als eine Strohpuppe darstellt.
Die Medien stürzen sich darauf und berichten davon: die Islamisten greifen die Demokratie an. Rechtfertigung für eine militante Besetzung...

Doch sind diese Anschläge wirklich so überraschend, oder doch nur eiskaltes Kalkül, gewollte Gleichung in der Rechnung der Besatzungsmacht?

Christoph Hörstel, jahrelanger Korrespondent in Afghanistan und Pakistan, sagte diese Anschläge schon vor Monaten vorraus. Ist er nun ein Prophet und Seher, oder folgt er einfach der logischen und absehbaren Kette an Folgen, die - wenn zutreffend- auch andere hätten sehen können und sogar müssen!?

Wie kommt es also, dass die USA die Wahlen genau zu der Zeit abhalten, in denen die Islamschulen Ferien haben und so tausende junge Kämpfer zur Verfügung stehen? War es etwa nicht abzusehen, dass dies zu chaotischen Zuständen führt? Natürlich war es das und deswegen müssen wir uns die Frage stellen, warum die Wahl nicht an einem anderen Datum abgehalten wird. Was bezweckt man mit den in Kauf genommenen Anschlägen, die man Medienwirksam ausschlachten kann?

Dient die Wahl dem Volk, oder dient sie einzig und allein zu Propaganda- und Kriegsinteressen der geo-politischen Strategie der amerikanischen Außenpolitik?


11. Februar: Bei mehreren Selbstmordattentaten in der Hauptstadt Kabul sterben mindestens 26 Menschen.

16. März: Ein Selbstmordattentäter reißt bei einem Anschlag auf eine Anti-Drogen-Einheit der Polizei in der südafghanischen Provinz Helmand neun Polizisten und zwei Zivilisten mit in den Tod. In Helmand sterben außerdem zwei britische Soldaten bei einem Anschlag. Bei einem Angriff auf eine Polizeistation in der Nachbarprovinz Farah kommen ein Polizist und ein Selbstmordattentäter ums Leben.

25. März: Bei einem Bombenanschlag in der ostafghanischen Provinz Chost sterben mindestens zehn Zivilisten, als sie mit ihrem Bus in eine Sprengfalle geraten.

26. März: Taliban-Kämpfer töten im Süden der Provinz Helmand neun Polizisten. Die Taliban geben die Zahl der Toten mit elf an.

4. Mai: Bei Anschlägen und einem Angriff in den Provinzen Laghman und Sabul werden mindestens 27 Menschen getötet, darunter zwei Kinder.

10. Mai: Bei mehreren Bombenanschlägen im Osten und Süden des Landes sterben mindestens 18 Menschen.

22. Juni: Bei einem Doppelanschlag in Chost werden acht Zivilisten getötet. Bei einem weiteren Selbstmordanschlag in Kandahar sterben drei afghanische Soldaten, als ein Attentäter sein mit Sprengstoff beladenes Motorrad neben einem Armeekonvoi zündet.

9. Juli: Bei der Detonation einer Autobombe auf einem Markt etwa 30 Kilometer südlich von Kabul sterben mindestens 25 Menschen, darunter auch Schulkinder. Der Sprengstoff war in einem umgestürzten Lastwagen unter einer Holzladung versteckt.

19. Juli: Bei einem Bombenanschlag in der Provinz Farah sterben mindestens elf Menschen in einem Minibus, als am Straßenrand versteckte Sprengsätze explodieren.

3. August: Im morgendlichen Berufsverkehrs in der westafghanischen Stadt Herat explodiert eine Bombe. Mindestens zehn Menschen sterben, darunter zwei Polizisten. Unter den rund 30 Verletzen ist der Polizeichef des Distrikts Andschil, dem der Anschlag galt.

13. August: Bei Kämpfen und Anschlägen im Süden und Norden des Landes kommen mindestens 25 Menschen ums Leben. Unter den Opfern sind elf Zivilisten, drei Kinder, ein ISAF-Soldat, zwei Polizisten und acht Taliban-Kämpfer.

15. August: Fünf Tage vor der Präsidentenwahl reißt ein Selbstmordattentäter im massiv gesicherten Zentrum der Hauptstadt Kabul mindestens sieben afghanische Zivilisten mit in den Tod.

18. August: Bei zwei Selbstmordanschlägen in Kabul sowie in der südlichen Provinz Urusgan kommen mindestens 17 Menschen ums Leben, darunter ein NATO-Soldat und zwei afghanische UN-Mitarbeiter. Unbekannte feuern zudem zwei Raketen auf den Amtssitz von Präsident Hamid Karsai.


Es wird noch mehr dieser Anschläge geben, die bewusst gewollt und provoziert werden. Das ist kein Geheimnis, jeder Kenner der Region wird das bestätigen.





NuoViso

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